Donnerstag, 15. September 2016

Staubsagen mag ich (irgendwie nicht)

"Ein Fulltime-Studium ist für mich die reine Freude, den Schrank auszumisten führt zu totaler Erschöpfung."

Ein Satz, der sich völlig lächerlich anhört, auf mich aber total zutrifft. Wie das sein kann, dass ich stundenlanges Lernen und Denken dem halbstündigen Schrank-Aufräumen bevorzuge? Es war mir bisher gar nicht so bewusst gewesen. Erst die zauberschöne* und wundertolle* Zeitschrift "Flow" hat mich auf diesen Gedanken gebracht!



Das Zitat am Beginn hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht, da es in meinem Kopf einen kleinen Schalter betätigt hat. Interessiert las ich den Artikel in der Flow, der wie auf mich geschneidert scheint.

Eigentlich habe ich es gern aufgeräumt und sauber. Nur möchte ich das nicht selbst machen. Es scheint mir eine lästige Aufgabe zu sein, das Putzen und Aufräumen. Vor allem das Staubsaugen kann ich überhaupt nicht leiden. Allein schon das Geräusch, das dieses Gerät verursacht, nervt mich total. Bisher bin ich aber mit dem Staubsaugen verschont geblieben, da ich noch zu Hause wohne. Meine Mama schmeißt den größten Teil des Haushalts allein. Ich bin nur für wenige Aufgaben verantwortlich, darunter fällt auch mein Zimmer.

Dieses Zimmer bekommt alle heiligen Zeiten Putzzeugs zu sehen. Stattdessen stapelt sich auf meinem Lesesessel die Kleidung, neu gekaufte Bücher und ein paar meiner unzähligen Taschen. Auf der Kommode wartet der Papierstapel auf mich, der einmal im Monat in Angriff genommen wird und auf dem Schreibtisch findet gerade mal so noch mein Laptop seinen Platz. Und obwohl mich diese Unordnung total nervt, kostet es mich so viel Überwindung, aufzustehen und die Kleidung vom Sessel schön in den Schrank zu räumen und den Papierstapel erst gar nicht wachsen zu lassen, sondern gleich alles Anfallende zu erledigen.

Wenn ich mir Ziele setze (1x in der Woche aufräumen, alle 2 Wochen Staub wischen), halte ich diese Vorhaben vielleicht 3 gute Wochen lang ein, dann sind sie schon wieder vergessen. Stattdessen lerne ich lieber stundenlang in diesem Chaos, lese ein gutes Buch oder bin kreativ.

So muss ich dann, wenn ich mich wirklich mal zum Putzen aufgerafft habe, (der dann wegen meiner großen Unordnung einen ganzen Tag lang dauert) doppelt so viel Arbeit leisten. Dann nehme ich mir auch immer vor, alles anders zu machen in Zukunft. - Aber wie vorhin schon erwähnt: Das geht nur 3 Wochen lang gut.

Die Flow meint, dass Menschen auf Dinge unterschiedlich viel Wert legen. Einige leben für ihren perfekten Garten und ein sauberes Haus. Andere stellen die Arbeit oder das Studium in den Mittelpunkt. Wieder andere ihre Kinder. Alles andere ist nebensächlich und eben nicht so wertvoll. Zweitrangig sozusagen.


- Zweitrangig ist auch meine nicht vorhandene Ordnung in meinem Zimmer. Ich bräuchte eigentlich mal eine Putzfrau, dafür müsste ich zunächst Geld verdienen. Anderseits würde das mein Stolz auch nicht zu lassen.,

Dann heißt es wohl neue Motivation finden und den Staubsauger anstarten. Genug Zeit zum Üben hab' ich jetzt - in ein paar Wochen ziehe ich in meine erste eigene Wohnung in die Großstadt. Mein Studium wartet. Und die eigene Hausarbeit somit auch. Hotel Mama gibt es dann nur mehr am Wochenende. Leider..

*Das Wort zauberschön habe ich einmal in einer Zeitschrift entdeckt. Wundertoll verwende ich ebenfalls gerne. Ich liebe diese beiden Wortneuschöpfungen, und finde sie einfach nur zaubertoll

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